27. Okt 2019
Enge Bebauung, schwere Zugänglichkeit, verwinkelte und verzahnte Gebäude. Das waren die Schwierigkeiten die an der diesjährigen Hauptübung bewältigt werden mussten. Die Hauptübung fand neben der Kirche in Diefenbach, also dem Eng bebauten Ortszentrum von Diefenbach statt.
Gegen 15:45 Uhr wurde die Hauptübung mit der Alarmierung über Meldeempfänger
gestartet. Zusätzlich wurde auch über Sirene alarmiert.
Mit der Alarmlage "Gebäudebrand in Diefenbach, Ortszentrum" fuhren
die Einsatzabteilungen Diefenbach und Sternenfels an.
Aufgrund der engen Bebauung im Ortszentrum und der unübersichtlichen Lage wurde
nach kurzer Zeit die Drehleiter aus Knittlingen nachgefordert. Auch die
Rettungskräfte des DRK OV Maulbronn wurden alarmiert, da mehrere Personen im
Gebäude vermutet wurden.
Bei dem angenommenen Brandobjekt handelte es sich um eine Scheune, welche eng
an ein Wohngebäude angebaut war und auch an andere Scheunen und Wohngebäude
angrenzte.
Das Brandobjekt ist direkt, nur über einen Stichweg zu erreichen und Platz vor dem Brandobjekt, um Fahrzeuge aufzustellen, steht nur sehr begrenzt zur Verfügung. Hier war die Einsatzleitung gleich gefordert, um nachrückende Fahrzeuge einzuweisen. So wurde das erste Fahrzeug vor dem Stichweg platziert, um die Drehleiter vor das Brandobjekt zu bekommen. Dies hatte allerdings einen erweiterten Weg für die Wasser- und Materialversorgung vor dem Brandobjekt zufolge. Weitere Fahrzeuge nahmen den Angriff von der Rückseite des Gebäudes über den Kindergarten und über ein Gartengrundstück vor bzw. sicherten die Wasserversorgung von der Hauptstraße aus. Die Rettungskräfte des DRK errichteten die Verletztensammelstelle in einem Hof unweit der Brandstelle. Dort wurden später die geretteten Personen zur weiteren Behandlung übergeben. Bei den beiden Statisten handelte es sich um Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Um auch bei den Verletzungsmustern einen entsprechenden Realismus einbringen zu können, wurden den Statisten von den Jugendleitern entsprechende Verletzungen "geschminkt". Dies wurde von den Rettungskräften des DRK gerne angenommen und sie stimmten die Behandlungsmethoden auf die geschminkten Verletzungsmuster ab.
Bei dem angenommenen Brandszenario mit zwei verletzten (und vermissten)
Personen, handelte es sich zunächst nicht um eine "spektakuläre
Übung".
Die Personensuche und der Innenangriff unter Atemschutz, der
Aufbau der Wasserversorgung und der Schutz von Nachbargebäuden gehören zum "1
mal 1" der Feuerwehrfrauen und -männer. Anspruchsvoll wurde diese
Übung durch die Bebauungssituation in der Ortsmitte. So mussten für die
Wasserförderung an das Brandobjekt insgesamt etwa 250 Meter
B-Schlauchleitungen, teilweise durch Gärten und über Zäune verlegt werden. Das
bindet Material und Personal. Eine Fahrzeugbesatzung kommt da recht schnell an
die Grenzen des machbaren. Auch die Angriffstrupps unter Atemschutz gingen bei der Personenrettung in der verwinkelten und großräumigen
Scheune, bis
an Ihre physischen Grenzen . Plötzlich kollabierte ein Kamerad unter dem Atemschutzgerät -
Natürlich im Rahmen der Übung mit voriger Absprache. Die umstehenden Kameraden, wussten jedoch davon nichts! Dies bedeutete nochmals zusätzlichen Stress für die Umstehenden und die
Rettungskräfte des DRK.
Ein weiterer Hintergrund der Übung war die Ergiebigkeit des Ortswassernetzes bei einem solchen Einsatz auszuloten. Die Firma Merz, zuständig für die Ortswassernetze der Gemeinde Sternenfels, installierte hierzu am höchsten Punkt des Diefenbacher Wassernetzes ein Druckmessgerät. Auch die Wasserversorgung kommt während eines solchen Einsatzes an die Grenzen - Das wurde im Verlauf der Übung festgestellt!
Das Fazit der Hauptübung lautet also:
Generell ein einfaches Brandszenario, welches aber körperlich und vor allem
auch Materialtechnisch durchaus anspruchsvoll war.